Theorien

Als ‚eine Theorie’ oder ‚Theorien’ werden, in Abgrenzung zum Bedeutungsfeld ‚theoretisches Argumentieren’ und ‚theoretisches Denken’, hier solche komplexen Argumentationsgebäude verstanden, die auf alle im Kontext des theoretischen Denkens auftauchenden Fragen eine in sich geschlossene Antwort zu geben vermochten oder vermögen. Die Aussagen zu einzelnen Fragekomplexen sind aufeinander bezogen und bilden ein in sich schlüssiges Denk- bzw. Erklärungssystem. Im Gegensatz zu Begriffen wie Paradigma oder Axiom steht hier die Vernetzung der Einzelpunkte im Mittelpunkt, nicht so sehr der einzelne Ausgangspunkt selbst.

‚Theorien’ sind daher abzugrenzen von den Begriffen ‚Teildisziplin’, ‚Methode’ und ‚Kategorie’. In anderen Kontexten tauchen als Synonyme für diese Bedeutung auch die Begriffe ‚Schulen’, ‚Ansätze’ oder ‚Richtungen’ auf. Verlieren Theorien die Fähigkeit, sich kreativ weiterzuentwickeln, werden sie häufig pejorativ als ‚Ismen’ bezeichnet.

Stefan Haas